Es war ein Morgen Ende November letzten Jahres, als die Altenpflegerin der Sozialstation Neugersdorf (DRK Kreisverband Löbau) mit Ihrem Dienstfahrzeug eine Unfallstelle passierte. Eine ältere Frau war mit ihrem Rad von einem Auto angefahren worden. Die alte Dame war voller Blut und stand unter Schock, wie auch der Autofahrer. Viele Autos fuhren vorbei, niemand hielt an. Bis auf Sabine Franke!

Eigentlich ein Angsthase
Die ausgebildete Ersthelferin, die seit 2002 in der DRK Pflegestation Neugersdorf arbeitet, konnte gar nicht anders, als handeln – menschlich handeln. Sie ließ kurzerhand ihren Wagen auf der Kreuzung stehen und eilte zur Verletzten. Ein Bein hatte eine tiefe Wunde, die stark blutete. Frau Franke erkannte eine „arterielle Blutung“ und forderte den Autofahrer auf ihr seinen Sanikasten zu übergeben, legte ohne zögern einen Druckverband an und setzte den Notruf ab. Das beherzte Handeln war die Rettung für de 80jährige Rentnerin, dies bescheinigten später die behandelnden Ärzte im Krankenhaus. „Ich bin eigentlich ein Angsthase, wenn es um sowas geht“, sagt Sabine Franke. „Aber in dem Moment habe ich gar nicht nachgedacht.“

Einfach menschlich
Die Familie der Verunfallten war so froh über die selbstlose Hilfe, dass sie sich am selben Tag noch bei der Polizei nach der Ersthelferin erkundigte und Frau Franke zuhause aufsuchte. „Mich hat es bewegt, dass sie sich die Mühe gemacht haben, mich zu finden und sich zu bedanken“, sagt die Altenpflegerin. In der Zwischenzeit hat sie die alte Dame im Krankenhaus besucht, die Begegnung war herzlich.

Allen unentschlossenen, zweifelnden Menschen, die sich eine Erste-Hilfe nicht zutrauen, rät Frau Sabine Franke: „Man kann nichts verkehrt machen. Wichtig ist der Wille zu helfen.“ Menschlichkeit kann so einfach sein. Vielen Dank Sabine Franke!